
Hämorrhoiden - Was kann man tun!
In unserer Gesellschaft wird mittlerweile über fast alles tabulos gesprochen. Doch es gibt ein Thema, das noch immer gemieden und totgeschwiegen wird: Probleme im Analbereich, genauer gesagt Hämorrhoiden. Wir wollen mit unserem Blogartikel über diesen Teil unseres Körpers aufklären und die Scham nehmen. Denn Hämorrhoiden sind ein ganz normaler Teil unseres Körpers, so wie unser kleiner Zeh, die Magenschleimhaut oder zum Beispiel das Gaumenzäpfchen.
- Was sind Hämorrhoiden und was ist ihre Funktion?
- Jucken im Analbereich – sind daran die Hämorrhoiden schuld?
- Wie entstehen schmerzhafte Hämorrhoiden und was kann ich dagegen tun?
1. Was sind Hämorrhoiden und was ist ihre Funktion?
Hämorrhoiden sind Gewebspostler, die zum Abdichten des Darmkanals beitragen. Das bedeutet jeder hat sie und wir alle brauchen sie. Bei einem gesunden Menschen befinden sie sich innerhalb des Darmkanals und verrichten ihre Arbeit ganz versteckt.
2. Ein Jucken im Analbereich muss nicht immer zwangsläufig krankhaft vergrößerte Hämorrhoiden bedeuten.
Es kann auch ein Analpilz oder eine andere Hautirritation sein. Im Fall von vergrößerten Hämorrhoiden – man spricht auch von einem Hämorrhoidalleiden – verspürt der Betroffene im Laufe der Zeit häufig mehrere Symptome. Das Jucken ist meist nur das erste Anzeichen. Häufig treten die Symptome in folgender Reihenfolge auf. Es kann aber natürlich individuelle Unterschiede geben.
– Juckreiz und ein „Beissen“ im Analbereich (erste Anzeichen)
– Schmerzen im Analbereich
– Häufiger Drang auf die Toilette zu gehen, ohne dann wirklich zu müssen
– Nässen und Schmerzen beim Stuhlgang
– Bluten beim Stuhlgang (späterer Krankheitsverlauf)
3. Die Gefäßerweiterung im Enddarm (Hämorrhoidalleiden) kann durch verschiedene Faktoren begünstigt werden.
Weit verbreitet ist zu starkes Pressen beim Stuhlgang – vor allem bei Menschen mit chronischer Verstopfung, die wiederum meist auf eine ballaststoffarme Ernährung und zu wenig Bewegung zurückgeführt wird. Auch das gegenteilige Krankheitsbild – häufiger Durchfall – kann vergrößerten Hämorrhoidalpolster führen. Da durch den flüssigen Stuhl das Gewebe nicht ausreichend trainiert wird. Weiter zählen häufiges Heben schwerer Lasten, eine angeborene Schwäche der Blutgefäßewände, starkes Übergewicht und überwiegend sitzende Tätigkeit auch zu den begünstigenden Faktoren.
Schwangerschaft ist ein bekannter Hämorrhoiden Förderer. Einerseits drückt das heranwachsende Kind auf den Enddarm und blockiert die Blutzirkulation. Daher erweitern sich die Hämorrhoiden. Andererseits begünstigt die hormonelle Umstellung das Hämorrhoidalleiden.
Bei Verdacht auf Hämorrhoiden empfehlen wir zum Arzt zu gehen um eine genaue Diagnose zu erhalten.
Wenn die Diagnose gestellt ist, können verschiedene Maßnahmen je nach Schwere des Leidens ergriffen werden.
Im Anfangsstadion können mit relativ wenig Aufwand gute Erfolge erzielt werden. Verpasst man diesen rechtzeitigen Behandlungseinstieg kann es sein, dass eine Operation unausweichlich wird. Daher empfehlen wir besser Vorbeugen und rechtzeitig Maßnahmen ergreifen wie:
Vorbeugend
- Ballastsoffreiche Ernährung (ausreichend Obst, Gemüse, Vollkornprodukte)
- Ausreichend Bewegung
- Sich genügend Zeit lassen am stillen Örtchen und auf das Pressen so gut wie möglich zu Verzichten
Bei akuten Beschwerden
- Es gibt spezielle Cremes die das Jucken und brennen lindern.
- Sitzbäder mit Eichenrindenextrakt: Durch die adstringierende Wirkung der Gerbstoffe aus der Eichenrinde wird die Haut und Schleimhaut gefestigt und der Juckreiz gestillt.
- Salben die entzündungshemmend, kühlend, schmerzstillend und antiseptisch wirken.